Milano ist mittlerweile 2,5 Jahre alt. Heute haben wir das Projekt „Fahren vom Boden“ gestartet.
Als Erstes haben wir uns die Gewöhnung an den Longiergurt ausgesucht.
Für neue Ausbildungsschritte gehen wir am Liebsten in unseren Roundpen (sofern das Sinn macht). Milano ist unbekannten Dingen gegenüber sehr entspannt. Aber wir möchten sicherstellen, dass er sich im Fall der Fälle nicht mit dem „komischen Gurt“ auf dem Rücken aus dem Staub machen kann. Auch der weiche Untergrund ist wichtig, falls er bei heftigen Reaktionen stürzt.
Natürlich bereiten wir Jungpferde so gut auf den nächsten Schritt vor, dass mit solchen Reaktionen nicht zu rechnen ist, aber man steckt nie drin und sicher ist sicher.
Wichtig: Milano wurde vorab schon intensiv daran gewöhnt, dass etwas um seinen Bauch gegurtet ist. Wäre das der erste Versuch, hätten wir den Longiergurt mit einem Seil unter dem Bauch zusammengehalten, das sich bei Loslassen schnell mitsamt Gurt löst. Also los!
Schritt 1:
Wir zeigen Milano den Longiergurt und überprüfen vorsichtig, ob er sich damit überall berühren lässt.
Schritt 2:
Wir legen den Longiergurt auf seinen Rücken, zunächst ohne ihn festzugurten. Wir bewegen den Gurt hin und her, rütteln daran und checken, ob Milano darauf reagiert.
Schritt 3:
Wir befestigen den Bauchgurt und schnallen den Longiergurt fest.
Achtung! Hier sind zwei Dinge zu beachten. Zum einen solltest Du nichts direkt am Pferd festgurten, wenn das vorher nicht geübt wurde (siehe oben).
Zum anderen empfehlen wir Dir, den Gurt auch wirklich anzuziehen. Wir hören oft, dass Gurte anfangs nur locker zugemacht werden. Aber stell Dir vor was passiert, wenn das Pferd wegspringt und der Longiergurt sich unter den Bauch dreht (wehe, wenn das dann ein Sattel statt Longiergurt ist).
Schritt 4
wäre gewesen, mit Milano und Gurt ein paar Runden im Schritt zu gehen. Da er aber mit dem Gurt um den Bauch ausreichend beschäftigt war, haben wir ihn dafür gefeiert und die Einheit beendet.
Nächstes Mal
steigen wir an der Stelle wieder in das Training ein, die Milano noch ohne Probleme gemeistert hat. In unserem Fall wird also direkt der Gurt auf den Rücken gelegt und nach kurzer Gewöhnung am Bauch befestigt.
Wenn Milano diesmal komplett entspannt bleibt, werden wir die ersten Schritte mit Gurt gehen. Falls nicht, warten wir auf das erste Anzeichen der Entspannung oder des Verarbeitens und beenden die Einheit mit viel Lob.
Achte auf die Zeichen!
Besonders beim Training mit Jungpferden ist es wichtig, auf die Signale Deines Pferdes zu achten. Das erfordert natürlich ein bisschen Vorarbeit, Du solltest Dein Pferd gut beobachten um seine Zeichen auch deuten zu können.
Wenn wir unser Pferd gerade bei den „ersten Malen“ gut verstehen, hat das einige Vorteile:
- Das Jungpferd lernt von Anfang an, dass wir ihm Zuhören und seine Grenzen und Bedürfnisse geachtet werden.
- Wir vermeiden eine Überforderung beim Erlernen neuer Fähigkeiten und erreichen so, dass das Lernen und fremde Situationen nicht negativ verknüpft werden.
- Wir arbeiten automatisch in der individuellen Lerngeschwindigkeit des Pferdes und erreichen so die besten Fortschritte.
Hast Du Fragen zum Jungpferdetraining? Schreib uns eine Nachricht, wir helfen Dir gerne weiter!