Kannst Du dir einfach ein Tier schnappen, es bepacken und losmarschieren? Was muss man wissen, was muss man können, was muss man haben? Lasst uns gemeinsam das ein oder andere Fragezeichen aus dem Weg räumen.
Zunächst brauchst Du ein Tier, sei es nun ein Pferd, ein Esel oder ein Muli. Das Tier muss konditionell in der Lage sein, mit Dir die geplante Strecke zu gehen und die Last zu tragen. Es gibt Tiere, die sich aufgrund ihres Exterieurs und ihrer Trittsicherheit besser als Lasttier eignen, grundsätzlich kannst Du aber jeden Equiden verwenden, wenn er entsprechend trainiert ist und Du den richtigen Sattel und die richtige Ausrüstung hast.

Was die maximale Packlast angeht, so halten wir uns an die 20%-Regel bei gut trainierten Tieren, 15% bei nicht an das Tragen von Lasten gewöhnten Tieren. Ein gut trainiertes und bemuskeltes Tier trägt maximal 20% seines Körpergewichts als Last. Das Gewicht des Sattels wird natürlich dazu gerechnet. Aber Achtung – wenn Ihr ein Pferd habt, das eigentlich 500 Kilogramm wiegen sollt aber 100 Kilogramm zu viel auf die Waage bringt, dann heißt das nicht, dass es jetzt 120 Kilogramm (20% von 600 Kilogramm) tragen darf, sondern gar nichts mehr. Es trägt bereits seine maximale Last in Form von Übergewicht mit sich herum und muss erstmal abspecken, bevor Ihr Last auflegen könnt. In der Länge angepasste Saumtouren sind dafür tatsächlich ein wunderbares Mittel, , die Last muss dann allerdings auf ein anderes Tier oder in Deinen Rucksack.
Zum Thema Gewichtsbelastung von Saumtieren werden wir euch in einem anderen Blogartikel noch ein paar Hinweise mit auf den Weg geben.
Was für Euer Tier gilt, gilt natürlich auch für Euch. Will man zu Fuß unterwegs sein, braucht man Kondition, das richtige Schuhwerk, die richtige Ausrüstung und je nach Gelände auch die entsprechende Trittsicherheit. Ein echter Säumer darf sich von der Abwesenheit von Zivilisation nicht abschrecken lassen, sollte bei einem leeren Handyakku nicht in Panik verfallen und mit Karte und Kompass umgehen können.
Jetzt kommt der anspruchsvollste Teil, das „Teambuilding“. Dein Tier und Du, Ihr müsst auch in Extremsituationen zusammen harmonieren und „funktionieren“. Das setzt voraus, dass dein Tier Dir blind vertraut und das kommt nicht von heute auf morgen. Einer Saumtour gehen Vertrauensarbeit und Bodenarbeit voraus. Ausgebaut werden kann das dann im Trail und bei ersten Übungen und Ausflügen im Gelände. Ein gesundes Grundwissen über Equidenhaltung ist ebenso erforderlich, denn gerade längere Touren stellen nicht nur an die Ernährung eines Tieres besondere Herausforderungen.
Wenn Ihr all diese Herausforderungen gemeistert habt, dann braucht ihr noch den richtigen Sattel. Entweder nutzt ihr dazu einen Westernsattel, einen leichten Packsattel, einen „echten“ Packsattel oder einen ausgemusterten Militärpacksattel. Welche Möglichkeiten es gibt und wie die verschiedenen Sättel bepackt werden, das erfahrt Ihr in einem weiteren Post.
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